FallBEISPIEL

Ein mittelständisches Unternehmen in Brandenburg stand vor einer bitteren Entscheidung: Ein langjähriger Mitarbeiter musste gehen. Die Zahlen sprachen eine eindeutige Sprache – wirtschaftlich kam man nicht mehr an einer Kündigung vorbei. Menschlich aber war es alles andere als leicht.
Die Geschäftsführung setzte nicht auf kalte Formulare, sondern auf Vorbereitung und Klarheit. Man hielt sich strikt an die rechtlichen Vorgaben, sprach offen und respektvoll über die Gründe und signalisierte zugleich Unterstützung für den weiteren Weg des Mitarbeiters.
Das Ergebnis: Keine Klage, kein böses Blut. Stattdessen Respekt auf beiden Seiten – und ein Team, das das Vertrauen in seinen Arbeitgeber nicht verlor.
Dieses Beispiel macht deutlich: Konflikte bei Kündigungen lassen sich vermeiden, wenn juristische Sorgfalt und menschliches Feingefühl Hand in Hand gehen.
1. RECHTLICHE GRUNDLAGEN BEACHTEN
Eine Kündigung muss immer im Rahmen des Kündigungsschutzgesetzes und anderer Vorschriften erfolgen. Arbeitgeber sollten daher:
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Formvorschriften einhalten (Schriftform, eigenhändige Unterschrift)
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Fristen richtig berechnen
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Prüfen, ob Sonderkündigungsschutz besteht (z. B. Schwangere, Schwerbehinderte, Betriebsrat).
So lassen sich schon viele Streitigkeiten vermeiden.
2. SORGFÄLTIGE VORBEREITUNG
Konfliktvermeidung beginnt schon vor dem Gespräch:
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Dokumentation: Abmahnungen, Gespräche, Leistungsbewertungen – alles sollte sauber dokumentiert sein.
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Transparenz: Die Gründe müssen nachvollziehbar sein.
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Beratung: Eine rechtliche Prüfung im Vorfeld reduziert das Risiko einer Kündigungsschutzklage erheblich.
3. KOMMUNIKATION AUF AUGENHÖHE
Auch wenn es nicht leicht fällt: Wie eine Kündigung ausgesprochen wird, entscheidet oft über den weiteren Verlauf.
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Respektvoller Ton: Persönliche Wertschätzung trotz Trennung ist wichtig.
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Klarheit: ausweichende Formulierungen führen nur zu Misstrauen.
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Rücksicht auf den Zeitpunkt: Kündigungen sollten nicht schnell zwischen Tür und Angel erfolgen.
4. UNTERSTÜTZUNG ANBIETEN
Ein Arbeitgeber, der über die Kündigung hinaus Unterstützung signalisiert, reduziert Konflikte.
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Freistellung: manchmal sinnvoll, um Spannungen im Team zu vermeiden.
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Arbeitszeugnis: wohlwollend und rechtssicher.
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Outplacement-Beratung: Hilfe beim nächsten Karriereschritt kann viel Druck rausnehmen.
5. ALTERNATIVEN PRÜFEN
Nicht jede schwierige Situation muss sofort mit Kündigung enden:
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Mediation oder interne Versetzung können helfen.
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Ein Aufhebungsvertrag ist oft eine faire Alternative – wenn er transparent gestaltet ist.
FAQ: KONFLIKTVERMEIDUNG BEI KÜNDIGUNGEN
WIE KANN ICH ALS ARBEITGEBER KONFLIKTE BEI EINER KÜNDIGUNG VERMEIDEN?
Durch rechtssichere Vorbereitung, klare Kommunikation und respektvollen Umgang. Außerdem sollten Arbeitgeber prüfen, ob Alternativen wie Versetzungen oder ein Aufhebungsvertrag möglich sind.
WELCHE RECHTLICHEN VORSCHRIFTEN MUSS ICH BEACHTEN?
Wichtig sind u. a. das Kündigungsschutzgesetz, tarifliche Regelungen und Sonderkündigungsschutz (z. B. für Schwangere oder Betriebsratsmitglieder).
WANN MACHT EIN AUFHEBUNGSVERTRAG SINN?
Wenn beide Seiten einer einvernehmlichen Lösung offen gegenüberstehen und Streit vermieden werden soll. Voraussetzung: transparente und faire Gestaltung.
WAS PASSIERT, WENN ICH FORMFEHLER MACHE?
Schon kleine Fehler bei Fristen oder Formvorschriften können dazu führen, dass eine Kündigung unwirksam wird und Arbeitnehmer erfolgreich Klage erheben.
DEMUTH FASST ZUSAMMEN

Das Beispiel aus Brandenburg zeigt: Kündigungen lassen sich fair gestalten, wenn Arbeitgeber rechtliche Sicherheit mit Respekt und Unterstützung verbinden. Wer Konflikte vermeidet, schützt nicht nur sich selbst vor Klagen, sondern erhält auch das Vertrauen der Belegschaft.